Datum: 12. / 13.07.2014
Thema: Kata Einsatz – Hochwasser
Einsatzort: Gemeindegebiet Köniz
Verantwortlich: Kommandant Stv. B. Kuster
12./13.07.2014
Die ausserordentlich massiven, langanhaltenden Niederschläge haben in den vorangegangenen Tagen zu einer markanten Verschärfung der Bedrohungslage in der gesamten Region bzw. im Gemeindegebiet Köniz geführt.
Dies führte dazu, dass am Samstagabend um 23.03 Uhr die Alarmierungsgruppe 5901 GFO Köniz ganzer Stab mittels e-Alarm aufgeboten wurde.
Als Kommandant Stv. rückte Bernhard Kuster ca. 23.55 im Feuerwehrdepot Köniz ein. Sein erster Eindruck: Hier ist einiges los! Berhard Kuster wurde beim Eintreffen darüber informiert, dass um 00.30 Uhr ein Rapport der Fachbereichsleitungen stattfindet.
Rapport 00.30 Uhr
Der Gemeindepräsident Ueli Studer leitet den Rapport. Der Feuerwehr-Kommandant Markus Rüegg stellt die aktuelle Situation dar. Es sind zahlreiche Equipen im Einsatz. In der Grabenmühle mussten
5 Personen evakuiert werden, wobei eine gehbehinderte Person mittels REGA-Helikopter geborgen werden musste. Weiter wurde über den tragischen Unglücksfall in Thörishaus berichtet, bei welchem eine 82-jährige Frau ums Leben kam. Sie ist im Bach neben dem Wohnhaus ertrunken.
Die Kantonspolizei, welche mit drei Beamten am Rapport teilnahm, berichtet, dass der Todesfall durch die Spezialisten untersucht wird.
Es wird darüber diskutiert, ob es genügend Sandsäcke auf Lager hat. Da dies nicht sicher ist, wird die Möglichkeit angesprochen, den Zivilschutz aufzubieten, um beim Abfüllen der Sandsäcke zu helfen.
Auf Grund der aktuellen Situation wird mit einem allfälligen Aufgebot noch bis zum nächsten Rapport um 02.00 Uhr gewartet.
Rapport 02.00 Uhr
Beim Rapport wird berichtet, dass sich die Situation nach wie vor zuspitzt. Es sind ebenfalls zwei Mitarbeiter des Mediendienstes der KAPO Bern anwesend. Es wird jetzt beschlossen, anschliessend an den Rapport den Zivilschutz mit der Gruppe 2273+2274 Pionier aufzubieten.
Dies nach Beschluss des GFO Leiters Ueli Studer. Der nächste Rapport findet um 08.00 Uhr statt.
Um 03.06 Uhr werden die Pionier Züge 1+2 mittels e-Alarm aufgeboten. Es rücken 7 Personen ein. Diese AdZS werden zuerst in Mittelhäusern eingesetzt, um beim Auspumpen von überfluteten Kellern zu helfen. Anschliessend werden die AdZS nach Thörishaus / Sensematt / Gäu verschoben, wo sie bis zum Morgen bei einem Haus den Keller auspumpten, bei welchem das Wasser 1.5 Meter hoch stand. Diese Arbeit wurde von unseren AdZS, welche durch Christoph Wahrenberger geführt wurden, weitgehend selbstständig ausgeführt. Zwischenzeitlich wurden auch 2 Personentransporter der ZSO Region Köniz beim Standplatz im RKZ BBM abgeholt, welche der Feuerwehr zusätzliche Kapazitäten zum Personentransport ermöglicht.
Rapport 08.00 Uhr
Zum Rapport sind jetzt auch Urs Wilk und Pascal Arnold als Gemeindevertreter eingetroffen. Die FW berichtet jetzt von einer leichten Entspannung der Lage. Doch darf man die Situation auf keinen Fall unterschätzen. Die Arbeiten der AdZS am Einsatzort im Gäu sind immer noch im Gang. Kommandant Stv. Bernhard Kuster bietet der FW auch das 3. Fahrzeug der ZSO Region Köniz an. Dies wird sehr begrüsst. Das Fahrzeug wird ebenfalls am Standplatz im RKZ BBM abgeholt. Nächster Rapport um 09.00 Uhr mit Vertretern der technischen Betriebe Köniz.
Rapport 09.00 Uhr
Die Thematik der Wasserversorgung wird besprochen. Momentan gibt es keine Meldungen über Probleme mit der Wasserversorgung bzw. – Qualität. Das Grundwasserpumpwerk in der Sensematt ist vorsorglicher Weise abgestellt. Ansonsten ist die Lage aus Sicht FW momentan überschaubar und es kann von einer leichten Entspannung der Lage ausgegangen werden. Der nächste Rapport wird auf 12.30 Uhr angesetzt. Kommandant Stv. Bernhard Kuster geht um ca. 10.00 Uhr kurz nach Hause. Um 10.45 erfolgte ein Telefonat vom FW Einsatzleiter mit dem Auftrag, den Betreuungszug 1 aufzubieten. Offensichtlich gibt es Evakuationen und die Personen müssen betreut werden. Über die Anzahl der evakuierten Personen gibt es keine Angaben. Nach erfolgter Alarmierung rückt Kommandant Stv. Bernhard Kuster um 11.00 Uhr wieder im FW Depot Köniz ein.
Gegen 12.00 Uhr kommen die restlichen 5 AdZS vom Einsatzgebiet in der Sensematt retour.
Diese werden mit Ausnahme des C Pi nach Rücksprache mit dem FW-Kommando durch mich entlassen. Dies mit dem Hinweis, dass die administrativen Belange am Montag durch die Geschäftsstelle abgewickelt werden. Zwischenzeitlich sind 3 Betreuer beim FW Depot Köniz eingetroffen und konnten sich um die beiden Personen plus Hund kümmern, welche zwischenzeitlich im FW Depot eingetroffen sind. Nun ist auch der Kommandant Reto Bazzi vor Ort.
Rapport 12.30 Uhr
Gemeindepräsident Ueli Studer kann von einer sichtlichen Entspannung der Lage sprechen. Die Wetterlage ist sichtlich beruhigt. Die FW kann ihre Bereitschaft herunterfahren. Es wird mit den beiden evakuierten Personen nach einer Lösung gesucht, wo sie zwischenzeitlich „untergebracht“ werden könnten. Die Unterbringung in der Zivilschutz-Anlage ist nicht sinnvoll. Das Gespräch mit den Evakuierten Personen wird durch das Zivilschutzkommando geführt. Während dem Rapport ist noch eine 4. Person des Fachbereichs Betreuung eingetroffen. Der C Pi wird nun durch das Kdo ZS entlassen.